Erfolgreiche Onlineshop-Migration: So gelingt der Relaunch

Die Migration eines Onlineshops auf ein neues System ist ein komplexes Unterfangen, das mit der richtigen Planung und Strategie jedoch reibungslos ablaufen kann. 

In diesem Leitfaden zeigen wir, welche Schritte notwendig sind, um den Umzug auf ein neues Shopsystem strukturiert und erfolgreich zu gestalten. 

Sebastian Maurer, Geschäftsführer von digital.manufaktur, begleitet seit vielen Jahren Unternehmen bei der Umsetzung von E-Commerce-Migrationen. In diesem Blog-Beitrag gibt er wertvolle Tipps für einen erfolgreichen Onlineshop-Relaunch.

»Die Migration des Shopsystems ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine unternehmerische Chance. Wer sie richtig nutzt, kann sein Business nachhaltig optimieren.«
Sebastian Maurer
Geschäftsführer, dmf

Warum eine Onlineshop-Migration? Eine Chance zur Optimierung.

Die Entscheidung für einen Shopsystem-Wechsel wird oft aus verschiedenen Gründen getroffen: veraltete Software, neue Geschäftsanforderungen oder die Notwendigkeit besserer Skalierbarkeit und Performance

Wichtig ist, die E-Commerce Systemumstellung nicht nur als technische Notwendigkeit zu sehen, sondern als Chance, bestehende Prozesse zu optimieren und den Shop auf die Zukunft auszurichten

„Viele Shopbetreiber möchten einfach nur alles so wie vorher – nur besser. Doch eine Onlineshop-Migration bietet die Möglichkeit, technische Altlasten loszuwerden und moderne Standards zu implementieren“, erklärt Sebastian.

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Kosten einer  Onlineshop-Migration

Eine der häufigsten Fragen bei einer E-Commerce Migration ist: Was kostet der Umzug auf ein neues Shopsystem? 

Die Antwort: Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, doch grundsätzlich sollte man mit einem Budget rechnen, das sich am ursprünglichen Entwicklungsaufwand des Shops orientiert – wenn nicht sogar höher ausfällt.

Die Anforderungen an ein Shopsystem sind in den letzten Jahren gestiegen. Mehr Features, neue Compliance-Vorgaben und steigende Sicherheitsanforderungen treiben den Aufwand in die Höhe.

 „Moderne Systeme sind leistungsfähiger, aber auch anspruchsvoller in der Implementierung. Die Kosten für eine Onlineshop-Migration können daher höher sein als die Kosten für die erstmalige Erstellung des Shops. Wer eine zukunftssichere Lösung will, sollte hier nicht am falschen Ende sparen“, erklärt Sebastian.

Faktoren, die die Kosten beeinflussen:

  • Shop-Komplexität: Ein einfacher Shop mit wenigen Produkten kostet weniger als eine hoch individualisierte Plattform.

  • Datenmigration: Je größer die Datenmenge, desto aufwendiger die Übertragung.

  • Anpassungen und Individualentwicklungen: Standardlösungen sind günstiger als maßgeschneiderte Funktionen.

  • Agentur oder Inhouse: Externe Experten können teurer sein, bieten aber oft schnellere und stabilere Lösungen.

Sebastian rät: „Eine detaillierte Kostenplanung im Vorfeld hilft, böse Überraschungen zu vermeiden. Wer langfristig denkt, spart nicht bei der Migration, sondern investiert in eine stabile und zukunftssichere Basis.“

Leitfaden: Onlineshop-Migration in 9 Schritten

1. Planung: Die Basis für eine erfolgreiche Systemumstellung

Eine sorgfältige Planung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Onlineshop-Migration. Ohne eine detaillierte Übersicht über alle Anforderungen kann es schnell zu Missverständnissen und Problemen kommen. 

Sebastian warnt: „Viele Unternehmen gehen davon aus, dass nach dem Relaunch alles genau wie vorher funktioniert. Doch oft gibt es Änderungen, die man nicht bedacht hat. Eine gründliche Bestandsaufnahme ist daher essenziell.“

a) Tabellarische Übersicht aller Anforderungen

Erstellen Sie eine Liste mit allen Funktionen und Abläufen Ihres aktuellen Shops. Berücksichtigen Sie dabei:

  • Frontend-Anforderungen: Welche Designelemente und Funktionen sind unverzichtbar?

  • Plugins und Erweiterungen: Gibt es Alternativen oder Nachfolger für Ihre bisherigen Plugins?

  • Individuelle Prozesse: Welche automatisierten Abläufe müssen erhalten bleiben?

  • Neue Features: Können neue Funktionen (z.B. Rule Builder oder Flow Builder in Shopware 6) bestehende Abläufe optimieren?

„Ohne eine Checkliste entsteht schnell ein Missverständnis zwischen Entwicklern und Shopbetreibern. Was für die einen selbstverständlich ist, fehlt für die anderen plötzlich im neuen System,“ so Sebastian.

b) Analyse der Plugins und individuellen Funktionen

Viele Plugins wurden für neue Systeme angepasst oder sogar komplett ersetzt. Prüfen Sie, welche Funktionen weiterhin benötigt werden und ob es neue, effizientere Lösungen gibt. 

„Es ist eine Chance, alte Abhängigkeiten zu hinterfragen und Prozesse zu modernisieren,“ erklärt Sebastian.

c) Frontend-Überarbeitung statt 1:1-Kopie

Anstatt das alte Design exakt zu übernehmen, empfiehlt es sich, die Struktur des neuen Systems zu nutzen und gezielt zu optimieren. Analysen wie Eyetracking oder Heatmaps können helfen, herauszufinden, welche Elemente wirklich wichtig sind. 

„Die Onlineshop-Migration bietet die Möglichkeit, das Frontend nicht nur zu übertragen, sondern auch für bessere Usability und Performance zu optimieren,“ so Sebastian.

d) Zusammenarbeit zwischen IT-Team und Fachabteilungen

Nutzer:innen aus verschiedenen Bereichen haben oft unterschiedliche Erwartungen an das neue System. Ein gemeinsamer Planungsprozess sorgt dafür, dass alle relevanten Anforderungen berücksichtigt werden.

 „Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn Entwickler:innen und Shop-Betreiber:innen eng zusammenarbeiten und gemeinsam kreative Lösungen finden,“ rät Sebastian.

e) Zeit, Qualität und Budget

Bei jedem Onlineshop-Relaunch bewegt man sich im klassischen Dreieck von Zeit, Qualität und Budget. Die Dauer des Projekts, die angestrebte Qualität und das verfügbare Budget sind eng miteinander verbunden. 

Sebastian betont: „Man muss sich bewusst sein, dass eine schnelle Umsetzung oft zu Lasten der Qualität geht, während ein höheres Budget mehr Raum für eine gründliche Planung und Umsetzung bietet.“ 

Es ist daher wichtig, im Vorfeld klare Prioritäten zu setzen: 

  • Muss der Relaunch besonders schnell erfolgen?

  • Oder liegt der Fokus auf einer perfekten Umsetzung?

  • Wie flexibel ist das Budget? 

Eine offene Kommunikation über diese Faktoren hilft dabei, das Projekt realistisch einzuordnen und für alle Beteiligten die besten Ergebnisse zu erzielen.

2. Staging-Umgebung einrichten

Eine gut eingerichtete Staging-Umgebung ist entscheidend für eine erfolgreiche E-Commerce Migration. Sie ermöglicht es allen Beteiligten, den neuen Shop frühzeitig zu testen und potenzielle Probleme zu erkennen.

a) Frühzeitige Einrichtung

Setzen Sie die Testumgebung so früh wie möglich auf, um Entwickler:innen, Marketing-Teams und Produktmanager:innen den Zugriff zu ermöglichen. Verknüpfen Sie das System mit Ihrem Account und testen Sie essenzielle Funktionen.

b) Vollständige Konfiguration

Je vollständiger die Umgebung eingerichtet ist, desto reibungsloser verläuft die Onlineshop-Migration. Nutzen Sie eine Checkliste, um sicherzustellen, dass alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden:

  • Keine Installation via Copy & Paste, sondern via Git Versionsverwaltung und Deployment-Prozesse

  • Admin Worker deaktivieren, stattdessen Hintergrund-Worker aktivieren

  • Produktionsmodus aktivieren

  • Wichtige Plugins installieren:

    • Adminer Plugin

    • Migration Assistent Plugin

    • Frosh Tools Plugin

    • HTTP Auth Plugin

    • Zahlungsarten im DEV-Modus konfigurieren

c) Team-Schulung

Machen Sie sich und Ihr Team mit den neuen Funktionen des Systems vertraut. Experimentieren Sie mit den neuen Workflows und überprüfen Sie, ob alle Geschäftsprozesse wie gewünscht funktionieren. 

„Je früher das Team mit dem neuen System arbeitet, desto besser können potenzielle Probleme erkannt und behoben werden,“ empfiehlt Sebastian.

3. Daten bereinigen und für die Migration vorbereiten

Bevor die eigentliche Shop-Migration beginnt, ist es ratsam, die bestehenden Daten im alten System zu bereinigen und die technische Infrastruktur zu optimieren. 

„Die Onlineshop-Migration ist die perfekte Gelegenheit, um alte Plugins, ungenutzte Funktionen und fehlerhafte Daten zu bereinigen,“ sagt Sebastian.

a) Konsolidierung und Bereinigung der Daten

Eine gewachsene Datenstruktur kann häufig Fehlerquellen und unnötigen Ballast enthalten, die den Umzug auf eine neue E-Commerce-Plattform erschweren.

Überprüfen Sie alle relevanten Stammdaten, Funktionen und Plugins und bereinigen Sie diese. Entfernen Sie veraltete oder fehlerhafte Datensätze und optimieren Sie bestehende Inhalte. Dazu gehören u.a.:

  • Kundendaten (z.B. doppelte oder unvollständige Einträge)

  • Produktdaten (z.B. fehlerhafte oder veraltete Produktbeschreibungen, Bilder, Preise)

  • Lagerbestände (überprüfen und aktualisieren)

  • Versandkosten und Zahlungsarten

  • Steuersätze und -regionen

  • Bestellhistorie (ggf. unnötige oder fehlerhafte Bestellungen)

  • Rabattcodes und Gutscheine

  • SEO-Metadaten (z.B. Title Tags, Meta Descriptions)

  • Benutzerrollen und Zugriffsrechte

  • API-Integrationen und externe Verbindungen

  • Such- und Filteroptionen (z.B. Kategorien und Tags)

b) Optimierung der Infrastruktur für die Migration

Gerade bei großen Datenmengen sollte die Infrastruktur angepasst werden, um einen reibungslosen Ablauf der System-Migration zu gewährleisten. 

Dazu gehört, die Serverressourcen entsprechend den Anforderungen zu skalieren und Migrationen in kontrollierten Intervallen durchzuführen, um Systemausfälle und Verzögerungen zu vermeiden.

4. Daten migrieren und MVP erstellen

Die Datenmigration ist einer der zentralen Schritte im Migrationsprozess und sollte möglichst frühzeitig erfolgen. Je vollständiger die Produktdaten von Beginn an im neuen System sind, desto effizienter können Entwickler:innen, Designer:innen und andere Stakeholder am Projekt arbeiten. 

Eine realitätsnahe Umgebung erleichtert zudem die Qualitätskontrolle und das Testing.

a) Produktdaten als Grundlage

Produktdaten sind essentiell für den gesamten Prozess des Onlineshop-Relaunches. Die Qualität der Frontend- und Funktionsprogrammierung steigt erheblich, wenn Kategorien und Produkte bereits vollständig im System hinterlegt sind. 

SEO-Maßnahmen und das Nutzererlebnis profitieren ebenfalls von einer frühzeitigen Datenintegration.

b) Minimum Viable Product (MVP)

Ein essenzieller Bestandteil des Migrationsprozesses ist die Erstellung eines Minimum Viable Product (MVP). Dabei handelt es sich um eine frühe Version des neuen Shops, die bereits grundlegende Funktionalitäten und Daten enthält, jedoch noch nicht in ihrer finalen Form vorliegt. Ziel ist es, eine testfähige Basis zu schaffen, um frühzeitig Probleme zu erkennen und zu beheben.

Sebastian erklärt: „Mit einem MVP können Stakeholder den Shop frühzeitig ausprobieren und Feedback geben. Das hilft, Anpassungen rechtzeitig vorzunehmen und spätere Überraschungen zu vermeiden.“

Ein MVP bietet folgende Vorteile:

  • Frühes Testing: Stakeholder und Entwickler:innen können das System realitätsnah erleben.

  • Schnellere Fehlererkennung: Probleme treten nicht erst in der Endphase der Migration auf.

  • Iterative Optimierung: Funktionen können nach und nach ergänzt werden.

  • Lizenzkosten sparen: Die Basis kann oft mit einer Community Edition erstellt und später mit Lizenzen erweitert werden.

c) Alternative Datenquellen nutzen

Anstatt eine direkte Migration aus dem alten System durchzuführen, können andere führende Systeme als Datenquelle dienen:

  • PIM (Product Information Management): Zentralisiert die Verwaltung von Produktdaten und gewährleistet eine saubere Datenstruktur.

  • ERP (Enterprise Resource Planning): Kann als führendes System genutzt werden, um Produkt- und Bestelldaten nahtlos in das neue Shopsystem zu überführen.

Diese Methoden reduzieren Inkonsistenzen und Datenmüll und ermöglichen eine nachhaltige Datenverwaltung über mehrere Systeme hinweg. Dies erleichtert zukünftige Shopsystemwechsel oder die Integration weiterer Verkaufskanäle erheblich.

d) Effiziente Datenmigration durch strukturierte Prozesse

Eine durchdachte Vorgehensweise bei der Datenmigration spart Zeit und minimiert Fehler:

  • Automatisierte Datenübertragung statt manueller Eingaben.

  • Nutzung von Schnittstellen (APIs) für eine stabile und flexible Integration.

  • Erstellung eigener Migrationsprofile, um spezifische Datenfelder strukturiert zu übertragen.

  • Eingrenzung von Datenmengen, z. B. durch Filter für Zeiträume oder Kategorien, um den Prozess schrittweise zu optimieren.

Viele Shopsysteme bieten Migrationstools an (z.B. SwagMigrationAssistant von Shopware). Alternativ kann eine API-basierte Datenübertragung genutzt werden, um größere Flexibilität und Kontrolle zu haben. 

„Automatisierte Migrationstools sind eine gute Basis, aber selten eine Komplettlösung. Oft sind individuelle Anpassungen nötig,“ so Sebastian.

d) Fehleranalyse und Optimierung

Datenmigrationen verlaufen selten fehlerfrei. Daher ist es wichtig, den Prozess aktiv zu überwachen und Probleme frühzeitig zu identifizieren:

  • Regelmäßige Backups von Quell- und Zielsystemen erstellen, um im Fehlerfall einen Rollback zu ermöglichen.

  • Fehlersuche in den Datenbanktabellen statt nur in Logdateien durchführen.

  • Schrittweise Fehlerbehebung, z. B. durch das Bearbeiten einzelner Datenblöcke oder die Anpassung von Konfigurationen.

  • Testdurchläufe mit Teildatenmengen, um den Prozess iterativ zu verbessern und Engpässe zu erkennen.

Sebastian empfiehlt: „Je strukturierter die Datenmigration erfolgt, desto geringer sind die Risiken von Problemen im späteren Betrieb. Eine saubere Datenbasis zahlt sich langfristig aus.“

5. Frontend anpassen

a) Struktur und Optimierung

Verzichten Sie darauf, bei der Migration das aktuelle Design 1:1 zu übernehmen, sondern orientieren Sie sich an neuen Strukturen. Der Onlineshop-Relaunch ist eine Gelegenheit, sinnvolle Optimierungen direkt umzusetzen. 

Nutzen Sie moderne Designprinzipien und passen Sie das Layout an neue technische Standards an.

b) Frontend / Theme-Entscheidungen

Vorgefertigte Themes erscheinen oft als schnelle und günstige Lösung, können aber langfristig zu Herausforderungen führen.

  • Verwenden Sie ein Standard-Theme nur, wenn es alle Anforderungen erfüllt und keine individuellen Anpassungen notwendig sind.

  • Beachten Sie, dass fertige Themes oft schwer anzupassen sind und durch zusätzlichen Code die Performance beeinträchtigen können.

  • Verzichten Sie auf eine 1:1-Kopie des alten Designs und nutzen Sie die Gelegenheit für Optimierungen.

Sebastian erklärt: „Fertige Themes sind oft überladen mit Funktionen, die nicht gebraucht werden. Individuelle Anpassungen werden dadurch komplizierter. Wer langfristig flexibel bleiben möchte, sollte gut überlegen, ob ein Standard-Theme die richtige Wahl ist.“

c) Barrierefreiheit
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) tritt am 28. Juni 2025 in Kraft. Grundlegende Anforderungen an die Barrierefreiheit des Onlineshops sollten unbedingt von Anfang an berücksichtigt werden, um später teure Anpassungen zu vermeiden. 

Sebastian betont: "Wer die Anforderungen an die Barrierefreiheit frühzeitig berücksichtigt, erspart sich später viel Aufwand und vermeidet Probleme mit gesetzlichen Vorgaben. 

Mehr zum BFSG erfahren Sie in diesem Blog-Beitrag: Barrierefreiheitsstärkungsgesetz 2025: Was Onlineshops jetzt tun müssen

6. Funktionen anpassen

Gewachsene Systeme enthalten oft Funktionen, die nicht sofort sichtbar sind. Es kann vorkommen, dass bestimmte Prozesse oder individuelle Anpassungen als selbstverständlich angesehen werden, obwohl sie spezifisch für das bisherige System entwickelt wurden.

  • Sprechen Sie mit der IT-Abteilung über die genutzten Funktionen und Prozesse.

  • Prüfen Sie, welche Daten (z. B. Texte, Medien, Downloads) migriert werden müssen.

  • Beachten Sie, dass das neue System nicht identisch zum alten funktionieren muss – „So wie bisher, nur besser“ ist keine klare Anforderung.

Sebastian rät: „Häufig existieren Funktionen, die im Alltag genutzt werden, aber nie dokumentiert wurden. Solche Details frühzeitig zu erfassen, verhindert böse Überraschungen.“

7. SEO bei der Onlineshop-Migration: Sichtbarkeit erhalten und verbessern

Eine Shop-Migration birgt Risiken für die Sichtbarkeit in Suchmaschinen. Um Ranking-Verluste zu vermeiden, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • URL-Struktur beibehalten: Vermeiden Sie Änderungen an bestehenden URLs, wenn möglich.

  • 301-Weiterleitungen einrichten: Gelöschte oder geänderte Seiten sollten per 301-Redirect umgeleitet werden.

  • SEO-Audit vor und nach dem Launch: Nutzen Sie Tools wie Screaming Frog, um URL-Strukturen zu analysieren und Rankings zu vergleichen.

  • Sichtbarkeitsentwicklung beobachten: Überprüfen Sie mit Tools wie Sistrix regelmäßig die Performance Ihres Shops.

  • Best Practices umsetzen: Stellen Sie sicher, dass eine robots.txt, eine sitemap.xml und ein SEO-Plugin für Redirects vorhanden sind.

  • Google Search Console verbinden: Die produktive Domain sollte mit der Search Console verknüpft sein, um Crawling-Probleme frühzeitig zu erkennen.

Sebastian betont: „SEO wird oft übersehen oder erst nachträglich optimiert – doch wenn der Shop erstmal Rankings verloren hat, dauert es lange, diese wieder aufzubauen.“

8. Q&A: Abnahme mit allen Beteiligten

Ein Relaunch betrifft nicht nur das E-Commerce-Team, sondern viele Abteilungen eines Unternehmens. Die Abnahme des neuen Systems sollte daher mit allen relevanten Stakeholdern erfolgen:

  • E-Commerce-Management prüft die Kernfunktionen des Shops.

  • Auftragsbearbeitung testet die Bestell- und Zahlungsprozesse.

  • ERP-Team stellt sicher, dass alle Schnittstellen korrekt funktionieren.

  • Marketing überprüft Tracking, Kampagneneinstellungen und SEO.

Auch wenn Entwickler:innen den Programmcode sorgfältig übertragen, entstehen oft kleine Abweichungen in Prozessen oder Integrationen. Diese müssen frühzeitig identifiziert und behoben werden, um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen.

Sebastian rät: „Ein E-Commerce Relaunch ist ein signifikanter Einschnitt. Nur wenn alle Beteiligten das neue System testen und sich aktiv einbringen, lassen sich Probleme vor dem Go-Live vermeiden.“

9. Go-Live: Der finale Schritt

Der Go-Live des neuen Onlineshops ist der letzte und entscheidende Schritt der Migration. Damit er reibungslos und ohne Traffic-Verlust verläuft, sollten Sie einige Punkte beachten:

  • Testen Sie alle relevanten Funktionen vor dem Livegang. Prüfen Sie Bestellprozesse, Schnittstellen und alle systemkritischen Abläufe nochmals sorgfältig.

  • Downtime minimieren: Testen Sie den finalen Migrationsprozess mehrmals, um eine kurze Umstellungszeit zu gewährleisten.

  • Planen Sie ausreichend Ressourcen für den Support nach dem Go-Live ein. Gerade in den ersten Tagen können unerwartete Probleme auftreten.

  • Überwachen Sie die Performance und Fehlerlogs kontinuierlich. Ein stabiler Betrieb ist das oberste Ziel nach der Migration. Nutzen Sie Logging-Tools, um Probleme schnell zu identifizieren. Analysieren Sie zudem Serverlast, Ladezeiten und Userverhalten. 

  • Seien Sie auf SEO- und Ranking-Schwankungen vorbereitet. Die Sichtbarkeit kann sich nach dem Relaunch kurzfristig verändern – analysieren Sie Ihre Rankings regelmäßig.

Sebastian fasst zusammen: „Auch wenn eine Systemumstellung mit viel Arbeit verbunden ist, ist sie letztendlich ein notwendiger und lohnender Prozess. Eine Onlineshop-Migration ist kein Hexenwerk, muss aber sorgfältig durchgeführt werden. Mit einer strukturierten Planung, ausgiebigen Tests und der richtigen Strategie wird der Relaunch zum Erfolg.“

Fazit

Eine Onlineshop-Migration ist ein anspruchsvolles Projekt, das mit der richtigen Strategie und Vorbereitung erfolgreich gemeistert werden kann. Wer die Migration als Chance zur Optimierung nutzt und alle relevanten Aspekte beachtet, wird langfristig davon profitieren. 

Oder wie Sebastian Maurer es ausdrückt: „Die beste Migration ist die, die sich für die Kund:innen gar nicht wie eine Migration anfühlt – sondern wie ein geplanter, nahtloser Übergang in eine bessere Zukunft.“