Was sind Customer Data Platforms (CDP) und wie kann Ihr Business davon profitieren?

Kundendaten werden für Unternehmen immer wichtiger. Nicht ohne Grund hört man immer wieder den Spruch “Daten sind das neue Öl”. Damit Sie Ihre Kundschaft erreichen, müssen Sie wissen, wer hinter den Klicks steckt. Welche Seiten werden besucht? Was wird angeklickt? Was wird gekauft? 

All diese Informationen benötigen Sie, um für alle potenziellen Kund:innen ein möglichst präzises Profil zu erstellen und ihnen individuell passende Angebote machen zu können. 

Das Problem dabei: Die dutzenden Daten schwirren in sämtlichen Plattformen zusammenhangslos herum. Sie stammen beispielsweise aus sozialen Medien, E-Mail-Programmen, Analytic-Softwares und CRM-Systemen. Doch diese tauschen untereinander keine Daten aus.

Sie müssten also jede Plattform einzeln auswerten und hätten selbst dann keine  genaue Übersicht über die digitalen Profile der Nutzer:innen. Hoher Aufwand und ein schlechtes Ergebnis. Das muss doch besser gehen - und zum Glück ist das auch so. Denn dafür gibt es Customer Data Platforms, kurz CDP.

Was ist eine Customer Data Platform?

Eine Customer Data Platform ist eine Software, die Kundendaten aus verschiedenen Systemen analysiert und eine zentrale Datenbank erstellt, in der diese übersichtlich verwaltet werden können. 

Eine CDP sammelt, integriert und analysiert Daten aus verschiedenen Quellen wie CRM-Systemen, Social-Media-Plattformen, Web-Analytics-Tools, E-Mail-Marketing-Plattformen und anderen Datenquellen. Dabei untersucht es das Verhalten der Nutzer:innen, unter anderem demografische Daten, Transaktionen, Klickverhalten und Interaktionen.

Hauptsächlich werden CDP´s für Marketing- und Vertriebszwecke genutzt. Sie ermöglichen es, alle Kund:innen individuell anzusprechen und genau abgestimmte Angebote zu machen. Außerdem helfen sie bei der Kontrolle und Bewertung von Marketingkampagnen, indem die Daten übersichtlich ausgewertet werden können. 

Was bringt Ihnen eine CDP?

Daten sind enorm wichtig, wenn Sie verstehen wollen, wer Ihre Kundschaft ist und was sie will. Doch was bringt Ihnen ein Chaos aus Daten, wenn Sie damit nichts anfangen können. Hier sind die wichtigsten Vorteile von Customer Data Platforms:

1. Vermeidung von Datensilos

So gut wie alle Abteilungen eines Unternehmens sammeln Daten, die auch für andere Bereiche relevant sind. Häufig ist jedoch das Problem, dass die Daten an separaten Orten gespeichert werden, auf die nicht alle Mitarbeitenden Zugriff haben. Es entstehen sogenannte Datensilos. 

Mit einer CDP werden alle Daten an einem Ort gespeichert und alle Abteilungen können jederzeit uneingeschränkt darauf zugreifen.

2. Entscheidungen in Echtzeit treffen

Ein weiterer wichtiger Vorteil einer CDP ist ihre Schnelligkeit. Die Daten werden in Sekundenschnelle synchronisiert und sind somit zu jedem Zeitpunkt aktuell. Dadurch sparen Sie eine Menge Zeit und können Entscheidungen in Echtzeit treffen.

3. 360°-Sicht auf Ihre Kundschaft

Eine CDP zentralisiert Daten aus internen und externen Plattformen, sodass Sie alle nötigen Informationen über Ihre Kund:innen und deren Verhalten und Bedürfnisse auf einen Blick abrufen können. Das ist der Grundbaustein für eine gute Bindung zu Ihrer Kundschaft.

4. Kompatibilität mit anderen Systemen

Customer Data Platforms bieten Schnittstellen, um problemlos andere Marketing-Tools zu implementieren. Sie dient dabei als optimales Zwischentool, beispielsweise für ein CRM-System. Mit der Integration weiterer Software können Sie Ihre Prozesse noch effizienter und einfacher gestalten.

5. Rücksicht auf Datenschutz

Gerade persönliche Daten unterliegen strengen gesetzlichen Anforderungen, die sich von Land zu Land unterscheiden. Da ein Unternehmen Daten aus vielen verschiedenen Quellen sammelt, besteht stets die Gefahr, Datenschutzrechte zu verletzen. 

Die CDP geht vollkommen gesetzeskonform mit den Daten um, die sie speichert. Sie kann Daten, automatisch und auf die geltenden rechtlichen Anforderungen angepasst, je nach der datenschutzrechtlichen Relevanz verwalten, einschränken und löschen. 

Warum sind Daten so wichtig?

Wenn Sie neue Kund:innen gewinnen und diese langfristig an Ihr Unternehmen binden wollen, müssen Sie wissen, wer Ihre Kundschaft überhaupt ist. Dazu reicht es jedoch nicht, ein grobes Gesamtbild zu haben.

Die Konkurrenz ist groß. Wenn Kund:innen eine schlechte Erfahrung gemacht haben, ist es unwahrscheinlich, dass sie wiederkommen. Wenn sie jedoch zufrieden waren, kaufen sie mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut bei Ihnen - ganz einfach.

Dazu muss aber nicht nur Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung stimmen. Die Kund:innen erwarten vom ersten Berührungspunkt an höchsten Komfort und individuelle Betreuung. Die gesamte Customer Journey muss die Kund:innen überzeugen.

Woher wissen Sie, was Kunde A oder Kundin B wollen? Durch Daten! Eine Analyse verschiedenster Daten bezüglich Soziographie, Klickverhalten, Verweildauer etc. können Sie nicht nur ein oberflächliches Bild Ihrer Kundschaft erstellen, sondern individuell angepasste Maßnahmen entwickeln, um alle Kund:innen einzeln anzusprechen.

So steigern Sie Ihre Verkäufe und die Zufriedenheit der Kund:innen, um sie langfristig an Ihr Unternehmen zu binden.

Wie unterscheidet sich eine CDP von anderen Plattformen?

Es gibt verschiedene Plattformen, die das Datenmanagement übernehmen. Häufig werden diese miteinander verwechselt, obwohl es kleinere oder größere Unterschiede zwischen ihnen gibt.

Viele Plattformen sind miteinander kompatibel und ergänzen sich. Hier sind die wichtigsten Daten-Plattformen im Vergleich:

CDP vs. CRM

CDP und CRM (Customer Relationship Management) ähneln sich auf den ersten Blick sehr, erfüllen jedoch unterschiedliche Zwecke.

Ein CRM-System konzentriert sich auf die Beziehungen zu den Kund:innen, während eine CDP zunächst nur die Daten der Kund:innen sammelt und in einer Datenbank zentralisiert. 

Ein CRM-System kann dabei nur auf eine begrenzte Zahl an Daten zugreifen, meistens nur auf unternehmenseigene. Ein CDP hingegen kann auch auf Third-Party-Daten zugreifen, sogar in Echtzeit. 

Ein CDP erstellt ein 360°-Profil der Kund:innen, ein CRM-System verbessert die Interaktionen zu ihnen. Somit ergänzen sich beide Systeme hervorragend. 

CDP vs. DMP

Auch CDP und DMP (Data Management Platform) ähneln sich in einigen Aspekten. Beide sind dazu da, Daten zu sammeln und Informationen über das Verhalten von Kund:innen zu gewinnen.

Der Unterschied liegt darin, dass eine DMP eher zur Auswertung von Werbekampagnen genutzt wird. Sie sammelt beispielsweise Daten aus Cookies einer Website.

Diese Daten sind meist anonymisiert und werden lediglich für einen gewissen Zeitraum gespeichert, bei Cookies sind es in der Regel 90 Tage. Es erstellt also keine individuellen Profile von Kund:innen, wie es bei einem CDP der Fall ist.

CDP vs. DWH

Ein DWH (Data Warehouse) ist eine Datenbank zur Analyse von Geschäftsprozessen. Auch hierbei geht es um die langfristige Sicherung von Daten aus verschiedenen Quellen.

Allerdings unterscheiden sich CDP und DWH in ihrem Zweck und ihren Fähigkeiten. Ein CDP dient speziell für Marketingzwecke, während ein DWH in allen Unternehmensbereichen genutzt wird.

Ein DWH kann keine 360°-Profile der Kund:innen erstellen und nicht in Echtzeit Daten von Drittanbietern abrufen. Damit kann es allein nicht die nötigen Anforderungen für Marketingstrategien erfüllen.

Stattdessen ist ein DWH für Datenkonsolidierung und -standardisierung konzipiert. Es unterstützt vor allem Business-Intelligence-Aktivitäten. Mehr darüber erfahren Sie in unserem Blog-Beitrag über Business Intelligence.

Fazit

Customer Data Platforms bieten eine gute Möglichkeit, viele relevante Informationen über Ihre Kund:innen zu sammeln und zentral zu verwalten. Sie schaffen einen Überblick über ihre Aktivitäten und Bedürfnisse auf unternehmenseigenen und Third-Party-Kanälen.

Außerdem lassen sie sich optimal mit anderen Plattformen verbinden, um alle Daten zu verwalten, die Sie für die bestmögliche Customer Journey benötigen.