Shopify für B2B? Warum die Plattform an ihre Grenzen stößt
Die Wahl der richtigen B2B E-Commerce-Plattform: Shopify vs. Open Source
Ein B2B-Onlineshop ist weit mehr als nur eine Verkaufsplattform – er ist das Herzstück einer erfolgreichen Digitalisierungsstrategie. Unternehmen im B2B-Bereich benötigen daher eine E-Commerce-Lösung, die nicht nur die aktuellen Anforderungen erfüllt, sondern auch langfristig flexibel und ausbaufähig bleibt.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es entscheidend, Abhängigkeiten von Drittanbietern zu minimieren und die volle Kontrolle über Daten und Prozesse zu behalten. Eine durchdachte B2B-Commerce-Strategie erfordert eine skalierbare und anpassungsfähige Plattform, die komplexe Workflows und Integrationen unterstützt.
Obwohl Shopify eine beliebte Wahl für B2C- und D2C-Geschäftsmodelle ist, stellt die Plattform B2B-Unternehmen, insbesondere KMUs in der DACH-Region, vor einige Herausforderungen.
In diesem Beitrag analysieren wir, warum Shopify für den B2B-Handel an seine Grenzen stößt und welche Shopify-Alternativen besser geeignet sein könnten.
Eingeschränkte Individualisierung: Shopify für B2B nur bedingt geeignet
Shopify ist eine SaaS-basierte "All-in-One"-Lösung, die es ermöglicht, schnell und einfach einen Onlineshop einzurichten. Diese Standardisierung bietet Vorteile für B2C-Händler, ist aber für komplexe B2B-Prozesse oft nicht ausreichend.
B2B-Unternehmen haben oft sehr spezifische Anforderungen, die über die Standardfunktionen hinausgehen. Dazu gehören unter anderem
Mehrstufige Preisstrukturen und individuelle Preislisten
Kundenspezifische Bestellprozesse
ERP- und CRM-Integrationen
Rollenbasierte Kundenkonten und Berechtigungen
Diese Funktionen können in Shopify oft nur über Drittanbieter-Applikationen oder individuelle Workarounds realisiert werden. Hier bieten sich hingegen entweder speziell auf B2B spezialisierte (SaaS) Systeme oder solche mit Open-Source-Architektur an.
Alternativen wie Shopware oder andere Open-Source-Plattformen bieten hier deutlich mehr Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten. Einen umfassenden Vergleich einer SaaS-Lösung wie Shopify mit einer offenen Open-Source-Lösung finden Sie in diesem Beitrag.
B2B-Prozesse sind komplex: Shopify Plus reicht nicht aus
Shopify bewirbt mit "Shopify Plus" eine grundsätzlich B2B-fähige Lösung. In bestimmten Szenarien mag diese Selbstbeschreibung durchaus zutreffen. In der Praxis fehlen jedoch viele wesentliche Funktionen für die komplexen E-Commerce-Anforderungen mittelständischer B2B-Unternehmen.
Beispielsweise benötigen viele B2B-Unternehmen:
Angebotsanfragen und Genehmigungsprozesse
Umfassende Bestellhistorien und wiederkehrende Bestellungen
Individuelle Kataloge pro Kunde oder Kundengruppe
Bulk-Bestellungen mit speziellen Konditionen
Diese Features sind in Shopify nicht standardmäßig enthalten oder erfordern den Einsatz mehrerer Apps. Gerade für mittelständische Unternehmen mit gewachsenen Strukturen kann dies zu erheblichem Mehraufwand, steigender Komplexität und Instabilität sowie zusätzlichen Kosten führen.
B2B-optimierte E-Commerce-Plattformen bieten hier oft einen effizienteren Ansatz.
Datenhoheit und Abhängigkeiten: Die versteckten Risiken von Shopify für B2B-Unternehmen
Ein kritischer Punkt bei SaaS-Lösungen wie Shopify ist die Datenhoheit. Bei Shopify befinden sich alle Daten und der Programmcode auf den Servern des Anbieters oder bei externen App-Entwicklern. Dies kann für Unternehmen, die strenge Datenschutz- und Compliance-Anforderungen erfüllen müssen, problematisch sein.
Gerade im B2B-Bereich ist eine nahtlose Integration mit bestehenden Systemen wie ERP, CRM und PIM unerlässlich. Shopify bietet zwar APIs an, diese sind aber nicht immer so flexibel oder tiefgehend wie bei Open-Source-Plattformen wie Shopware.
Zudem besteht die Gefahr eines Vendor-Lock-ins: Wer sich einmal für Shopify entschieden hat, kann später kaum zu einer anderen Lösung wechseln, ohne umfangreiche Datenmigrationen und Anpassungen vornehmen zu müssen.
Fazit: Ist Shopify eine gute Wahl für B2B?
Shopify mag für einfache Onlineshops eine gute Wahl sein, für B2B-Unternehmen mit komplexen Anforderungen gibt es jedoch erhebliche Einschränkungen.
Eingeschränkte Individualisierung: Standardisierte Prozesse erschweren die Anpassung an spezifische B2B-Workflows.
Hohe Komplexität der B2B-Prozesse: Viele wesentliche Funktionen sind nicht nativ enthalten.
Datenhoheit und Integrationen: Unternehmen haben weniger Kontrolle über die eigenen Daten und IT-Strukturen.
Daher lohnt es sich für KMU, Alternativen zu Shopify wie Shopware oder anderen Open-Source-Plattformen in Betracht zu ziehen. Diese Lösungen bieten oft mehr Flexibilität, bessere Integrationsmöglichkeiten und eine höhere Datenhoheit.
Langfristig ist es entscheidend, eine skalierbare B2B-Commerce-Lösung zu wählen, die sowohl aktuelle als auch zukünftige Anforderungen erfüllt.
Es ist wichtig zu beachten, dass Shopify sich weiterentwickelt und in Zukunft möglicherweise mehr B2B-Funktionen anbieten wird. Für aktuelle B2B-Anforderungen ist es jedoch ratsam, die Vor- und Nachteile von Shopify und alternativen Plattformen sorgfältig abzuwägen.