Interview mit Marie Freesemann und Simeon Gerodetti von femtis

Das Unternehmen femtis entwickelt und produziert hochwertige Periodenslips und vertreibt diese primär im D2C-Vertrieb über den eigenen Onlineshop. Im Gespräch mit digital.manufaktur geben Geschäftsführerin Marie Freesemann und Senior E-Commerce Manager Simeon Gerodetti spannende Einblicke in die E-Commerce-Strategie von femtis und erklären ihre Mission: die Aufklärung über das Thema Frauengesundheit.

Marie, Du bist die Geschäftsführerin von femtis. Bevor wir näher darauf eingehen, möchten wir erst einmal mehr über dich erfahren. Wie sah dein Berufsweg im Bereich E-Commerce vorher aus?

Marie: Wenn ich an meine Berufslaufbahn zurückdenke, gab es zwei Punkte, die sich wie ein roter Faden durchgezogen haben. Zum einen das Thema Kunde bzw. Kundin. Ich lege großen Wert darauf, die Kund:innen zu verstehen und basierend auf ihrem Feedback als Unternehmen immer besser zu werden. Dabei stellt sich natürlich immer die Frage, wie man an die entsprechenden Daten kommt ‒ auch aus technischer Sicht. Mein zweiter Schwerpunkt ist der Themenbereich Handel und E-Commerce. Nach meinem Einstieg als Strategieberaterin bin ich zu Amazon gewechselt und hatte dort meine erste große Position bei dem wachsenden Händler im Bereich E-Commerce.

Was war dein Aufgabenbereich bei Amazon?

Marie: Meine Aufgabe war es, bei Amazon Fashion das Vendor Management aufzubauen. Das bündelt Kompetenzen aus den Bereichen Marketing, Einkauf und Verkauf. Bei Amazon habe ich schnell gelernt, welche Herausforderungen es im E-Commerce gibt, und kann noch heute davon zehren. 

Und wie ging es danach bei dir beruflich weiter?

Marie: Bei Monitor Deloitte habe ich mich um das Thema Kundenzufriedenheit gekümmert. Ich habe mich damit beschäftigt, wie man die Zufriedenheit der Kund:innen misst ‒ Stichwort NPS (Net Promoter Score) ‒ und gleichzeitig das Thema Kundenzentriertheit als Unternehmen wirklich lebt. 

Danach habe ich die Vertriebsleitung bei Amorelie übernommen und sämtliche Vertriebskanäle über den Onlineshop hinaus aufgebaut ‒ vom klassischen B2B-Vertrieb über Online-Marktplätze bis hin zum Direktvertrieb. Dabei habe ich gelernt, dass es für jeden Kanal eine eigene Kundinnen-Gruppe mit individuellen Bedürfnissen gibt. Es ist wichtig zu verstehen, wie die Kundinnen in welchem Kanal einkaufen und wie man als Unternehmen in den Prozessen, der Kommunikation und den Produkten aufgestellt sein muss, um die Bedürfnisse bestmöglich zu bedienen. Das kann ich nun alles bei femtis einfließen lassen.

Mit welchen Herausforderungen bist du als Geschäftsführerin bei femtis konfrontiert?

Marie: Momentan ist das Thema Priorisierung unsere größte Herausforderung. Wir befinden uns mit femtis gerade in der Skalierungsphase und es mangelt uns keinesfalls an Ideen. Die Euphorie im Team ist riesig ‒ aufgrund des hohen Potentials, das wir im Markt sehen. Wir haben ein tolles Produkt, mit dem wir ein tatsächliches Bedürfnis bedienen und viel verändern können. Aber wir haben noch eine überschaubare Teamgröße und müssen die Ideen auch realistisch umsetzen können. Deshalb fokussieren wir uns derzeit auf zwei Themenbereiche. Einerseits auf die Produktentwicklung. Die weitaus größere Aufgabe sehen wir zum jetzigen Zeitpunkt jedoch in der Aufklärungsarbeit rund ums Thema Frauengesundheit. 

Warum ist euch bei femtis die Aufklärung über weibliche Gesundheit so wichtig?

Marie: Wir befinden uns in einer Zeit, in der ein Großteil der menstruierenden Personen mit herkömmlichen Periodenprodukten wie Binden und Tampons aufgewachsen ist. Viele haben aufgrund von Unwissenheit gar nicht das Bedürfnis, daran etwas zu verändern. Wir sehen unsere Aufgabe darin, das Wissen über Alternativen in die breite Gesellschaft zu tragen. Denn aus unserer Sicht ist Periodenunterwäsche sowohl aus gesundheitlichen Gründen als auch aus der Perspektive der Nachhaltigkeit deutlich langlebiger.

Mit unserer Aufklärungsarbeit wollen wir Anreize schaffen, die dazu führen, dass potenzielle Kundinnen unser Produkt ausprobieren. Unser Ziel ist es dabei nicht, dass jede unsere Periodenunterwäsche nutzen muss. Wir wollen vielmehr, dass jede unsere Produkte einmal ausprobiert und sich eine eigene Meinung bildet.

Wie setzt ihr diese Mission − die Aufklärung über Frauengesundheit ‒ ganz konkret um?

Marie: Wir spielen unsere Kommunikationsstrategie über sämtliche Kanäle aus. Ein wichtiger davon ist On-Site im Onlineshop. Wir versuchen immer herauszuhören, welche Themen unsere Kundinnen bewegen, und klären darüber umfangreich auf eigenen Landingpages auf − beispielsweise über die Funktionsweise, Hygiene und Wiederverwendbarkeit unserer Produkte. Es ist wichtig, relevante Informationen an der richtigen Stelle im Shop zu platzieren.

Darüber hinaus haben wir unseren Blog − das femtis-Magazin −, in dem wir wöchentlich über Themen berichten, die uns bewegen. Auf diese Weise haben wir bereits umfangreichen und gut recherchierten Content produziert, den wir auch über unsere anderen Kommunikationskanäle wie Social Media und Paid-Kanäle ausspielen.

Wie stellt ihr sicher, dass euer Content von potenziellen Kundinnen auch gefunden wird ‒ Stichwort SEO?

Simeon: Bei uns steht ganz klar unsere Kundschaft im Mittelpunkt, Google kommt erst an zweiter Stelle. Als erstes schauen wir, welche Themen unsere Kundinnen interessieren, und verfassen die Beiträge entsprechend. Aber klar ‒ die Inhalte müssen unsere Zielgruppe auch erreichen. Deshalb optimieren wir die Inhalte im zweiten Schritt so, dass auch Google sie verstehen kann. 

Wir haben die Plugins für die Content-Erstellung bei Shopware 6  auch unter SEO-Gesichtspunkten ausgewählt. Unser Ziel war es, unseren Content mit so vielen Daten für Google anzureichern, dass er möglichst SEO-relevant wird. Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass Fragen, die wir in unserem Magazin beantworten, auch als Rich Snippets ausgegeben und entsprechend bei Google sichtbar werden.

Simeon, du hast gerade schon erwähnt, dass ihr euch für den Relaunch des femtis-Onlineshops für Shopware 6 entschieden habt. Was hat sich durch den Wechsel für euch verändert?

Simeon: Der Wechsel zu Shopware 6 hat uns die tägliche Arbeit mit dem Onlineshop extrem erleichtert ‒ insbesondere im Bereich Landingpages. Das neue Shopsystem bietet uns die Möglichkeit, unsere Conversion Pages sehr schnell und einfach selbst aufzubauen. 

Als ich unserem Team gesagt habe, dass wir die Landingpages mit Shopware 6 nun selbst erstellen können und nicht mehr an externe Entwickler:innen geben müssen, hatten viele erst einmal Sorge wegen des vermeintlichen Mehraufwandes. Als dann die erste komplette Landingpage für unseren Summer Sale nach nur 30 Minuten stand, war die Begeisterung groß. Shopware 6 war für uns ein echter Game Changer.

Was waren eure Hauptgründe für den Onlineshop-Relaunch mit Shopware 6?

Simeon: Uns war es wichtig, möglichst viel selbst machen zu können. Mit Shopware 6 konnten wir 80 Prozent des Onlineshops ganz ohne Programmierkenntnisse selbst aufsetzen ‒ vom Onboarding der Zahlungsarten über die Content-Seiten bis hin zum Einpflegen der Produktdaten und der Migration der Bestelldaten. Digital.manufaktur hat für uns die Template-Programmierung übernommen. Darüber hinaus war uns beim Relaunch wichtig, den neuen Shop agil weiterentwickeln und schnell an neue Marktanforderungen anpassen zu können. 

Gerade bei Periodenslips ist die richtige Passform und ein bequemer Sitz entscheidend. Online lässt sich Wäsche jedoch nicht anprobieren wie im stationären Geschäft. Wie habt ihr diese Herausforderung gelöst?

Marie: Wir haben in unserem Onlineshop eine Größentabelle und machen darüber hinaus in unseren Produktbeschreibungen sehr genaue Angaben über Größe und Passform der Slips. Beispielsweise geben wir an, wie groß das Model auf den Fotos ist und welche Größe es trägt. Darüber hinaus arbeiten wir wie gesagt sehr Kundinnen-zentriert und setzen Feedback direkt um. Wir haben eine Mitarbeiterin aus dem Textilbereich, die Expertin für Stoffe und Schnitte ist. Wenn zum Beispiel mal ein Bündchen zu eng ist, ändert sie das direkt ab.

Simeon: Die Kollegin sitzt tatsächlich mit ihrer Nähmaschine am Laptop. Wenn Kundinnen-Feedback über den Slack-Channel reinkommt, ändert sie die Schnittmuster und pflegt die Änderungen direkt in der Produktbeschreibung im Onlineshop ein. Auch das war ein Grund, warum wir uns für Shopware 6 entschieden haben. Das System ist so intuitiv, dass wirklich jede:r damit arbeiten kann. Änderungen müssen nicht erst sämtliche Abteilungen durchlaufen, sondern können schnell und unkompliziert von jedem Teammitglied umgesetzt werden. Dadurch sind die Wege bei uns sehr kurz und wir können eine hohe Informationsdichte gewährleisten.

Ihr arbeitet nah an euren Kundinnen und reagiert sehr schnell auf deren Feedback. Wie setzt ihr diesen Prozess technisch um?

Simeon: Wir nutzen das Tool Reviews.io, um alle Rezensionen gebündelt herauszufiltern. Alles Feedback, das Kritik beinhaltet, wird automatisch in unseren Slack-Channel gespielt. Meine Kolleg:innen und ich lesen dann das Feedback, bearbeiten es selbst oder leiten es zur Weiterbearbeitung an das Team weiter, das es betrifft. Unser Ziel ist es, den Kontakt zu unseren Kundinnen so persönlich wie möglich zu gestalten. Das schaffen wir nur, indem wir unsere Prozesse effizient gestalten und vieles automatisieren. 

Femtis ist nach eigenen Angaben der erste Onlineshop für Periodenunterwäsche auf dem deutschsprachigen Markt. Was hat sich seit dem Livegang 2018 in eurer Branche verändert? 

Marie: In den vergangenen vier Jahren sind einige neue Player im Bereich FemHealth auf den Markt gekommen. Um an dieser Stelle mal eine Zahl zu nennen: Im Jahr 2021 haben die weltweiten Investitionen im Bereich FemTech erstmals die Marke von 1 Milliarde US Dollar überschritten. Das zeigt, dass wir uns hier nicht mehr in einer Nische bewegen und sich seit 2018 einiges verändert hat. Der Markt hat ein riesiges Potential.

Das stellt uns auf der einen Seite natürlich vor Herausforderungen, da der Markt kompetitiver wird. Gleichzeitig bringt es uns auch Chancen. Denn je mehr Player in unserer Branche über verschiedene Kanäle und Zielgruppen hinweg über FemHealth aufklären, desto größer wird auch das Verständnis und die Offenheit dem Thema gegenüber in der breiten Gesellschaft. Das kommt unserer Mission zugute.

Da dadurch auch immer mehr Medien bereit sind, über das Thema FemHealth zu berichten, bekommen wir eine höhere Aufmerksamkeit und können unsere Botschaft über verschiedene Kanäle verbreiten ‒ von Podcasts über Printmagazine bis hin zu TV.

Inwiefern haben sich die Anforderungen und Kundinnenerwartungen speziell im Bereich E-Commerce seitdem verändert?

Marie: Die Kundinnen sind deutlich informierter. Gerade beim Thema Aufklärung wird deutlich mehr hinterfragt, sodass wir sehr präzise an unseren Inhalten arbeiten müssen. Aber auch in puncto Produktqualität arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Periodenslips immer weiter zu optimieren. Mehr Wettbewerb bringt automatisch einen gesteigerten Produktstandard auf dem Gesamtmarkt mit sich. Da müssen wir unsere Hausaufgaben in allen Bereichen gut machen.

Simeon: Technisch hat sich natürlich auch sehr viel getan in den vergangenen vier Jahren. Die Anforderungen im E-Commerce sind heute ganz andere als noch 2018. Auf der einen Seite müssen wir unsere Multichannel-Strategie − d.h. sowohl die verschiedenen Vertriebswege als auch die unterschiedlichen Kommunikationskanäle − technisch bespielen können. 

Auf der anderen Seite haben sich auch die Erwartungen der Kundinnen an einen Onlineshop verändert. Der Kaufprozess muss schnell, intuitiv und reibungslos funktionieren. Mit unserer neuen Shop-Lösung können wir diese Anforderungen sehr gut bedienen. 

Was macht ihr, um mit eurem Onlineshop zukunftsfähig zu bleiben und agil auf neue Marktanforderungen zu reagieren?

Simeon: Mit Shopware 6 sind wir im Hinblick auf die agile Entwicklung nun bestens aufgestellt. Das System erlaubt es uns, schnell auf neue Anforderungen zu reagieren und den Onlineshop anzupassen, wenn sich etwas am Markt verändert. Es ist ein großer Vorteil, dass wir Content-Kreationen und Marketing-Aktionen selbst umsetzen können, ohne lange Abstimmungsschleifen mit Entwicklungsagenturen zu durchlaufen.

In eurem Onlineshop werbt ihr mit einer schnellen Lieferung (“Versand am gleichen Tag”) und Retourenbearbeitung (3 Tage). Wie habt ihr eure Prozesse optimiert, um das zu erreichen?

Marie: Das kann nur funktionieren, wenn man als Unternehmen eine enge Verzahnung aus Prozessen und Technik, d.h. ganz konkret zwischen dem Backend, der Logistik und dem Customer Service hat. Bei Retouren ist uns neben der schnellen Bearbeitung aber auch  sehr wichtig, unsere Kundinnen weiter zu beraten. Unser Kundenservice geht auf alle Kritikpunkte der Kundinnen ein.

Simeon: Wir haben unsere Workflows komplett digitalisiert. Für alle Prozesse haben wir definierte Standards, die voll automatisch ablaufen. So gehen beispielsweise alle Bestellungen automatisiert in die Logistik. 

Dasselbe gilt für Retouren. Nachdem die Kundin online ausgefüllt hat, was sie retournieren möchte, wird automatisch ein Retourenauftrag in der Logistik angelegt. Sobald das zurückgesendete Paket in der Logistik ankommt, wird es gescannt und erfasst. Daraufhin erhält der Kundensupport automatisch eine Nachricht, dass die Ware umgetauscht bzw. das Geld zurückerstattet werden kann. 

Kurz gesagt: Wir überlassen wiederkehrende Aufgaben dem Computer. Unser Team kümmert sich um die Dinge, um die sich Menschen kümmern müssen – z.B. die zwischenmenschliche Kommunikation mit unseren Kundinnen.

Neben der Aufklärung über Frauengesundheit ist auch das Thema Nachhaltigkeit ein wichtiger Teil der Unternehmens-Mission von femtis. Wie setzt ihr Nachhaltigkeit in eurem Onlineshop um? 

Marie: Wir haben ein recyclebares Packaging für unsere Produkte entwickelt und achten darauf auch beim Versand. Darüber hinaus haben wir im Onlineshop viele Maßnahmen  umgesetzt, um Retouren zu reduzieren – wie die bereits erwähnte Größentabelle, aussagekräftige Produktbeschreibungen sowie unseren Customer Service, der zu den Produkten berät.

Wichtig zu erwähnen ist noch, dass wir nichts wegschmeißen, was nicht weggeschmissen werden muss. Zurückgesendete Produkte gehen zwar nicht mehr in den Verkauf. Wir lassen die Slips aber von Wäschereien professionell reinigen und unterstützen damit soziale Projekte, z.B: die Bridgers Association Cameroon – eine NPO, die sich für Gleichberechtigung und Female Empowerment in Kamerun einsetzt.

Simeon: Auch aus technischer Sicht sind wir nachhaltig aufgestellt. Dafür sind viele kleine Bausteine notwendig, die aber aus meiner Sicht heutzutage sowieso selbstverständlich sind. So haben wir beispielsweise ein komplett CO2-neutrales Hosting über Profihost. Über ein CDN versuchen wir, Rechenleistung zu sparen, um möglichst wenig Strom zu verbrauchen.

Selbstverständlich optimieren wir auch die Bildgrößen, komprimieren die Texte und drehen an sämtlichen technischen Stellschrauben, damit die Seite so klein wie möglich ist und dadurch schnellstmöglich ausgeliefert wird. Durch eine hohe Seitenperformance haben die Endkund:innen weniger Akkuverbrauch. 

Wir haben uns tief in alle technischen Themen zur Seiten- und Performance-Optimierung reingefuchst und ich denke, dass wir da einen sehr guten Job gemacht haben. Letzten Endes habt ihr von digital.manufaktur uns super dabei unterstützt und die Weichen gestellt, damit wir all diese technischen Details präzise umsetzen können. Das ist ja nicht Out-of-the-box möglich, sondern es gehören viele Stellschrauben dazu.

Das freut uns zu hören. Was war eigentlich ausschlaggebend, dass ihr euch für den Relaunch eures Onlineshops für die Zusammenarbeit mit digital.manufaktur entschieden habt?

Simeon: Es gibt ja sehr viele Digitalagenturen auf dem Markt, die alle ein ähnliches Leistungsspektrum haben. Neben den technischen Skills war es uns aber sehr wichtig, eine Agentur zu finden, die langfristig mit uns zusammenarbeiten will und uns nicht nur als kurzfristiges Projekt sieht. Bei dmf war genau das spürbar. Hier haben neben dem technischen Know-how auch die Soft Skills gestimmt. Wir haben gemerkt, dass das ganze dmf-Team Lust hat, den Weg des Wachstums mit uns zu gehen und uns langfristig bei allen E-Commerce- und Digitalisierungs-Themen zu begleiten.

Lasst uns zum Schluss einmal einen Blick in die Zukunft werfen: Welche weiteren Schritte habt ihr im Rahmen eurer Vertriebsstrategie geplant? Ist beispielsweise der Verkauf über Marktplätze oder auch offline über stationäre Geschäfte ein Thema?

Marie: Bisher haben wir uns maßgeblich auf den B2C-Markt konzentriert. Hintergrund ist, dass wir erst einmal die Marke aufbauen und die Prozesse “glatt ziehen” wollten, bevor wir neue Vertriebswege erschließen. Denn da die Zielgruppen auf den verschiedenen Vertriebswegen nicht deckungsgleich sind, brauchen wir für jeden Vertriebskanal eine eigene Kommunikationsstrategie und ggf. sogar eigene Produkte. 

Jetzt befinden wir uns mit femtis in einer Phase, in der wir wachsen können und wollen. Wichtig ist es uns dabei, in einer Multichannel-Strategie die strategisch richtigen Partner auszuwählen, sodass sich der Schritt auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht lohnt. 

Wir sind vor Kurzem auf zwei Marktplätzen live gegangen – Amazon und Avocado Store. Darüber hinaus sind wir im Gespräch mit großen Playern aus den Bereichen Fashion und Drogerie. Bei der Auswahl unserer Partner ist es uns sehr wichtig, weiterhin die Kontrolle über das Vertriebsnetz zu behalten, damit wir sicherstellen können, dass das Einkaufs- und Produkterlebnis das gleiche bleibt.

Simeon: Wenn wir unseren Vertrieb auf den stationären Handel ausweiten, sind wir natürlich deutlich weiter weg von unseren Kundinnen als im Direktvertrieb über unseren Onlineshop. Uns ist es wichtig, die Nähe zu unseren Kundinnen aufrechtzuerhalten. Wir wählen unsere Vertriebspartner daher sehr, sehr präzise aus. Wir wollen nicht den Vertrieb aus der Hand geben und damit das Risiko eingehen, den engen Kontakt zu unseren Kundinnen zu verlieren.

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